Artikel von Sebastian Kubat
Ein Dickhäuter mit Gefühlen
und Panzerzerstörer
Beginnen möchte ich wieder mit einer kleinen Geschichtsstunde um euch den Panzer zu erklären.
Der Elefant (Sd.Kfz. 184) ist im Prinzip das Abfallprodukts eines Tigerprototypen von Porsche (Tiger (P)). Da die Henschel-Variante des Tigers bevorzugt wurde waren die nun etwa 100 fertigen und im Bau befindlichen Tiger P obsolet.
So entschied sich das Oberkommando 1942 den schweren Panzer zu einem schweren Jagdpanzer mit einer langen 8,8er umzubauen.
So entstand Mai 1943 der Ferdinand. Wenn ihr nun verwundert seid warum Ferdinand und nicht Elefant sei gesagt, der Ferdinand ist nur die Vorgängerversion des Elefanten. Denn auf Grund von technischen Mängeln und schlechten Selbstschutz wurden die verbliebenen Ferdinands nach der Schlacht von Kursk zurückgerufen um nachgerüstet und umbenannt zu werden (zB. div. verbesserungen des Antriebs oder einer Nachrüstung mit einem MG 34 in der Frontpanzerung). Die Modernisierung lief von Oktober 1943 bis Anfang 1944. Ab diesem Moment wurde schwere Panzerzerstörer auch nur noch defensiv eingesetzt da in der offensiven Verwendung mangels Geschwindigkeit (gerade mal 10-20km/h), Maneuvrierbarkeit und Turm zu große Verlustzahlen zu verzeichnen waren. Die 8,8cm L71 des Elefanten leistete aber sehr gute Dienste bei der Abwehr von feindlichen Panzern und Fahrzeugen. Meiner Meinung nach wog das Aber nicht den extremen Spritdurst und die schwierige Instantsetzung des Panzerjägers auf (7L pro km!!!)
Das L71 steht übrigens für die Kaliberlänge der Kanone, mit Hilfe dieser Zahl kann man die länge des Rohrs berechnen. Dafür nimmt man den Durchmesser der Granate (in diesem Fall 88mm) und rechnet diesen Wert mal der Kaliberlänge. So kommen wir übrigens auf eine Rohrlänge von 6428mm (6,428m).
Gekauft habe ich die Modelle als "Souvenir", denn ich war vor kurzem in Berlin und wollte mir mal das Battlefield-Berlin anschauen. Denn ich habe ein so tristes Leben, dass ich mir so was in der Hauptstadt dann anschauen muss ;) Nur Spaß, war schon häufig in der Hauptstadt und es war einfach mal an der Reihe.
Die Elefanten im Blister |
Unboxed |
Der Zusammenbau stellte sich auch als schwieriger heraus als Gedacht bei gerade mal 6-7 Teilen. Der Stift des Rohrs für die Wanne war 1 zu lang und zweitens bei einer Mini das Loch für den Stift leider zu. Dort musste ich den Stift ganz entfernen und nun wackelt die Knarre doch etwas herum, muss das wohl noch nachträglich Stiften und ausbohren. Die Kommandantenluke habe ich geteilt um die Öffnung zu simulieren. Ansonsten war alles recht Passgenau.
zusammengebaute Elefanten |
Grundiert habe ich die sanftmütigen Dickhäuter wieder mit "German Armor"-Grundierungsspray von Army-Painter im Dunkelgelb-Farbton. Kann das Zeug wirklich empfehlen, hält sehr gut und der Farbton ist echt gut. Alternativ könnt ihr es halt mit "Middlestone" von Vallejo anmalen.
grundiert und bereit zum bemalt werden |
zusätzlich grundierte Ketten |
braune Tarnstreifen... |
...und nun mit grünen |
Die Farbe habe ich noch 1:1 mit Wasser etwas verdünnt und dann großzügig auf die Ketten aufgetragen. An den Muttern, Schweißnarben und sonstigen Kanten und Ecken habe ich noch ein weiter verdünntes (nun etwa 1:2-1:3) "Smokey Ink" aufgemalt um wieder mal ersten Rost zu simulieren. Was jetzt noch sehr grob und dilettantisch aussieht, relativiert sich aber nach weiterem washen und passt sich sehr gut dem Gesamtbild an.
Ugh.... smokey ink! |
wash mit grau-braun |
Schwarz und Braun habe ich nun etwa 2:1 vermischt und wieder 1:8 mit Wasser verdünnt um die Schattigen Plätzchen damit ein zu färben. Dies bringt wieder mehr tiefe und gibt dem ganzen mehr Plastik.
waschi-waschi |
Nach kurzer Trocknungszeit (in der Wohnung war es heißer als in 'ner Gelsenkirchener Stahlgießerei!) habe ich in zwei Stufen trocken Gebürstet, einmal mit einem aufgehelltem "Middlestone" und einmal hauchdünn Stencil. So habe ich alle Ecken weiter herausgearbeitet und Decals an die Seitenwände und Front angebracht.
zweimal gebürstet |
Im Endspurt kam dann die Detailarbeit. Der Chef wurde schlicht und einfach angemalt (ich hatte keine Lust mehr!), das Rohr bekam seine verdienten Benutzungsspuren und die Ketten wurden großzügig mit Pigmenten (Burnt Sienna) eingepudert. Auch habe ich noch kleinere Detailverbesserungen an bestimmten meiner Meinung nach zu Korrigierenden Flächen vorgenommen.
Detailarbeit an den Elefanten |
Zu allerletzt habe ich noch etwas Klarlack aufgesprüht, warum das finale Foto auch etwas "glänzend" wirkt. Der Effekt lies aber nach etwa 'ner Stunde Aushärtung nach und nun isses wieder hübsch matt.
Eingesprüht und fertig für die Fashionweek |
Ich hoffe es hat euch gut gefallen und bis zum nächsten mal, werde nun meine Hände kühlen und verbinden!
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